Montag, 30. Mai 2011

Vogelspinnen richtig füttern

Immer wieder sieht man in Foren Fotos von überernährten Vogelspinnen. Oftmals sind es Anfänger, die es bei der Fütterung ihrer neuen Pfleglinge zu gut meinen.

Vogelspinnen können beim Nahrungsbedarf nicht mit anderen Haustieren verglichen werden. Es gibt keine feste Regel, dass eine Vogelspinne in einem bestimmten Intervall regelmäßig gefüttert werden muss.

Ich mache bei der Fütterung meiner Tiere einen Unterschied zwischen kleinen und größeren Tieren. Auch die Art der Unterkunft spielt für mich eine Rolle.

Spiderlinge und juvenile Tiere halte ich in Plastikdosen, wie man sie aus der Lebensmittelindustrie kennt. Dadurch dass die jüngeren Tiere sich in kürzeren Abständen häuten und weil durch die niedrige Höhe der Dosen keine Absturzgefahr besteht, füttere ich sie relativ viel. Ca. alle zwei bis drei Wochen kaufe ich frische Futtertiere und füttere die Jungtiere so lange, bis entweder keine Futtertiere mehr vorhanden sind, die Spinnen keine Nahrung mehr annehmen, oder bis sie augenscheinlich "dick genug" sind.

Dick heißt für mich, dass das Abdomen (Hinterleib) ca. doppelt so groß ist, wie das Prosoma (Vorderleib).

Bei mehr als doppelter Größe ist die Spinne in jedem Fall viel zu dick und sollte sofort auf Null-Diät gesetzt werden.

Subadulte und adulte Tiere werden bei mir nach einem ganz einfachen Schema gefüttert. Ist das Abdomen kleiner oder gleich groß wie das Prosoma, dann bekommt die Spinne etwas zu fressen. Ich füttere dann so lange, bis ca. das Verhältnis 1,5:1 erreicht ist. Sobald dieses Verhältnis überschritten wird, bekommt die Spinne auch kein Futter mehr.

Gerade bei großen, in Terrarien gehaltenen Tieren, ist es sehr wichtig, auf eine richtige Fütterung zu achten. Alle Vogelspinnen sind in der Lage zu klettern, wobei die meisten Bodenbewohner oft abstürzen, wenn sie die Decke erreichen. Bei einer überfütterten Vogelspinne kann solch ein Sturz lebensgefährlich sein!

Ein Anfänger muss sich erst an den Gedanken gewöhnen, dass Vogelspinnen einen sehr langsamen Stoffwechsel haben. Eine adulte, überfütterte Spinne kann in der Regel ohne Probleme ein ganzes Jahr ohne Futter auskommen - wahrscheinlich sogar noch länger.

Gerade als Anfänger sollte man sich daher strikt an die oben beschriebenen Regeln halten, um eine artgerechte Haltung seines Pfleglings zu gewährleisten.