Sonntag, 20. November 2011

Vogelspinnen fotografieren - die Wahl der richtigen Kamera

Willkommen zum ersten Teil der Serie "Vogelspinnen richtig fotografieren".

1. Die Wahl der richtigen Kamera - muss es unbedingt eine Spiegelreflex sein?
Diese Frage ist sehr schnell beantwortet: Nein. Ansprechende Fotos gelingen auch mit preiswerten Kompaktkameras. Andere Faktoren sind viel entscheidender für ein brauchbares Foto.

Trotzdem wird der Fotograf natürlich durch sein Arbeitsgerät beschränkt. Die interne Kamera eines Smartphones reicht vielleicht für einen Schnappschuss, allerdings stößt sie bei der Makrofotografie sehr schnell an ihre Grenzen.

Hier eine Übersicht der aktuell gängigen Kamera-Klassen:
  • Eingebaute Handy-Kameras - protzen mit Megapixeln, produzieren aber nur Schrott - für die Fotografie von Vogelspinnen absolut ungeeignet.
  • Kompaktkameras - eingeschränkt durch ihre Optik und Einstellmöglichkeiten, bieten Kompaktkameras keinen großen Gestaltungsspielraum, eignen sich aber dennoch für die Makrofotografie. Besonders für Anfänger, die ausschließlich im Automatik-Modus fotografieren, ist die Kompaktkamera immer noch eine gute und sehr preisgünstige Wahl. (Preise liegen bei etwas 100-300 Euro)
  • Bridge-Kameras - bieten eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten, haben aber eine fest integrierte Optik und meist einen kleinen Sensor, wie bei Kompaktkameras. Sie eignen sich sehr gut für die Fotografie von Vogelspinnen und sind die erste Wahl für ambitionierte Hobbyfotografen, die keine Angst vor manuellen Einstellungen haben, aber nur über ein begrenztes Budget verfügen. (Preise liegen bei etwa 200-500 Euro)
  • System-Kameras - vereinen die Vorzüge von Spiegelreflexkameras und kompakten. Sie bieten wechselbare Objektive, einen großen Sensor und eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten - und das alles in einer sehr kompakten Bauweise. Der Nachteil ist, dass sie nicht viel günstiger als eine Spiegelreflex sind. Mit anständigen Optiken ist man sehr schnell bei Preisen über 1000€. Sie eignen sich also eher für den betuchten Hobbyfotografen oder als Zweitkamera für den Profi.
  • Spiegelreflexkameras - durch ihre großen Sensoren, wechselbaren Objektive, die Vielzahl an Einstellmöglichkeiten und das große Angebot an Zubehör bieten sie dem Fotografen den größt möglichen Gestaltungsspielraum. Günstige Bodies mitsamt Kit-Objektiv gibt es bereits ab ca. 400€. Die Kit-Optiken sind aber meist von eher minderwertiger Qualität - so ist die Enttäuschung des ersten Schnappschusses oft groß. Eine gute Makro-Festbrennweite kostet dann gerne mal das gleiche wie das komplette Kamera-Set, oder sogar noch mehr. Spiegelreflexkameras eignen sich somit für den betuchten Hobbyfotografen und natürlich dem Profi.

Die Wahl der richtigen Kamera hängt in erster Linie natürlich vom Budget ab. Man sollte sich aber auch selber fragen, wie weit man sich mit der Materie befassen möchte.
Für Leute mit geringem Budget oder die, die über den Automatik-Modus nicht hinaus möchten, empfehle ich die klassische Kompaktkamera.
Möchte man sich näher mit der Fotografie beschäftigen, aber nicht mehr als 300-500€ für eine Kamera ausgeben, dann empfehle ich den Kauf einer Bridge-Kamera.

Alle die tiefer in die Tasche greifen möchten, sollten sich persönlich im Fachgeschäft beraten lassen. System- oder Spiegelreflexkameras sollte man einmal in der Hand gehalten und sich die Einstellungen und Menüführung angeschaut haben. Welches System es letztendlich sein soll, hängt dann vom persönlichen Geschmack ab. Für die Fotografie von Vogelspinnen sollte man dann am besten gleich ein Makro-Objektiv mit Festbrennweite dazu kaufen.

Hier geht es zum nächsten Beitrag dieser Serie:
2. Kameraeinstellungen - reicht der Automatikmodus?

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